Always, Always, Others
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Diese Publikation entstand aus zwei Ausstellungen heraus, welche 2015/16 im mumok Wien zu sehen waren: "The old expressions are with us always and there are always others" und "Always, Always, Others: Unklassische Streifzüge durch die Moderne".
Beide Ausstellungstitel beziehen sich auf die Zeitschrift "Others: A Magazine of the New Verse", die von 1915 bis 1919 in New York erschien und Gedichte und Texte von Autorinnen und Autoren wie Djuna Barnes, T.S. Eliot, Mina Loy, Marianne Moore, Ezra Pound und Man Ray veröffentlichte. "Others" verstand sich als eine experimentelle Plattform, die programmatisch das gesellschaftliche und künstlerische Innovationspotenzial des "Anderen" behauptete - vom freien Vers bis hin zu frühen feministischen und queeren Perspektiven.
Die Frage nach Status ujnd Funktion des "Anderen" verband leitmotivisch auf die beiden Ausstellungsprojekte. Als Dokument und Objekt reflektiert dieses Buch die Formen, die die Begegnung mit dem "Anderen" annehmen kann.
Zur Ausstellung:
Parallel zu und in Verbindung mit ihrer Einzelpräsentation verantwortet Ulrike Müller gemeinsam mit mumok Kuratorin Manuela Ammer die Neuaufstellung der Werke der klassischen Moderne aus der Sammlung – einer Sammlung, die weitaus vielfältiger ist, als vergangene Präsentationen dies vermuten lassen. Neben oft gezeigten Positionen wie André Derain, Oskar Kokoschka oder František Kupka finden sich darin beispielsweise Werke des ungarischen Künstlers Béla Kádár, der Abstraktion und eine folkloristisch anmutende Formensprache verknüpfte, des französischen Künstlers André Beaudin, dessen Tierdarstellungen die Formelhaftigkeit des Kubismus unterliefen, oder der in Wien beheimateten Künstlerinnen Mathilde Flögl und Friedl Dicker, deren Arbeiten im Bereich der angewandten Kunst soziale und politische Realitäten gestalten wollten. Die klassische Moderne im mumok ist vielstimmig.
Um diese Vielstimmigkeit zum Sprechen zu bringen, inszenieren die Kuratorinnen einen Dialog mit einem weiteren selten gezeigten Sammlungsbereich: den eklektischen 1970er-Jahren, deren alternative Körperbilder und Identitätsentwürfe die klassische Moderne plötzlich erstaunlich „unklassisch“ und verblüffend aktuell erscheinen lassen.