American Night
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In der opulenten 5-Kanal-Filminstallation American Night (2009), die diesem Buch zu Grunde liegt, behandelt Rosefeldt den Gründungsmythos Amerikas, seine gegewärtige Außenpolitik und das Genre des Westerns.
(Germ./Engl.)
Julian Rosefeldt gehört heute zu den bildmächtigsten Künstlern an der Schnittstelle zwischen narrativem Film und komplexer Filminstallation. Seine suggestiven Bildwelten behandeln seit Ende der 90er Jahre – mit deutlichen Anspielungen auf die barocken Traditionen des 'theatrum mundi' – das (kinematographische) Spiel mit Schein und Sein und das Leben in ewiger Wiederholung. Auf einer weiteren Ebene spielen fast alle Arbeiten Rosefeldts mit der Idee des tableau vivant und seiner bewegten Bewegungslosigkeit.
Rosefeldt reflektiert zum einen das Genre des Westerns, mit seinen mittlerweile tradierten Motiven, und entlarvt dabei zugleich die filmische Logik seiner Szenen, indem er auch einen Blick hinter die Kulissen, auf das Set und den Produktionsprozess gewährt; zum anderen verbindet Rosefeldt in der Installation den Gründungsmythos Amerikas mit seiner aktuellen hegemonialen Außenpolitik.
Julian Rosefeldt: American Night wird vom Kunstmuseum Bonn, in Kooperation mit EX3-Centro per l’Arte Contemporanea, Florenz, herausgegeben; Die Herausgeber sind Stephan Berg, Lorenzo Giusti und Arabella Natalini.