Hard Cover, German, Thread Stitching, 158 Pages, 2010, Verlag der Buchhandlung Walther König Köln
Anna & Bernhard Blume. SX-70/ Polaroids
availability unknown, if interested please write an email
Die großen, grotesken Fotoserien von Anna und Bernhard Blume sind heute wohlbekannt. In ihnen inszenieren die Künstler im dokumentarischen Gestus paranormale Situationen, die sich im Inneren einer „kleinbürgerlichen“ Welt oder in symbolisch besetzten Regionen deutscher Kunst (wie dem Schwarzwald) abspielen. Die Gegenstände (Geschirr, Pflanzen, Obst und Gemüse) und die Protagonisten (zumeist die Künstler selbst als „deutsche Kleinbürger“ kostümiert) werden in die Luft geschleudert, fliegen davon, schweben über dem Boden oder wirbeln umher. Auf diese Weise machen sie den unterschwelligen Wahnsinn sichtbar, der jeglichem häuslichen Leben innewohnt.
Die weitgehend unbekannten Polaroid-Arbeiten der Blumes sind charakteristisch für ihr restliches Werk, mit einem trivialen Unterschied: es handelt sich einzig und allein um kleinformatige Farbfotos. Zugleich banal und kostbar, intim und bizarr, handelt es sich bei den Polaroids um bis ins kleinste Detail geplante Miniaturen, die über nicht weniger bildnerische Kraft verfügen als ihre monumentalen Pendants, und eine sichtbare, ihnen eigene stilistische Entwicklung durchlaufen. Das Künstlerbuch zeigt in farbigen Abbildungen rund 240 Polaroids aus 25 Jahren. In vier Kapiteln werden die Werkgruppen: „Polaroid SX-70“ – 1975/76, „natürlich“ – 1982/85, „gegenseitig“ – 1986/89 und „Prinzip Grausamkeit“ – 1990/98 präsentiert. Vier Texte von Anna & Bernhard Blume selbst führen in die einzelnen Werkgruppen ein.