AUSGETRÄUMT....
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Die Wahrnehmung von Gegenwart ist immer gebunden an die Einschätzung ihrer Vergangenheit und der zu erwartenden Zukunft.
"Ausgeträumt..." thematisiert eine gegenwärtige desillusionierte, resignative Grundstimmung, durch deren Folie die soziale und politische Wirklichkeit in weiten Teilen Europas, jenseits geopolitischer Markierungen, wahrgenommen wird. Eine allgemeine Grundstimmung, die entsprechend den differierenden Weltanschauungen und Lebensentwürfen unterschiedlich motiviert sein mag, dennoch für viele evident ist.
Der Zusammenbruch der realsozialistischen Systeme hatte die triumphierende Formulierung eines scheinbar naturgegebenen Zusammenhangs von Demokratie und Kapitalismus zur Folge. Das Ende der Systemkonfrontation zwischen Ost und West löste eine Unzahl von Projektionen aus. Die propagierte ökonomische Prosperität durch den globalen Kapitalismus, die Suggestionskraft der Medien, die Verheißung neuer Kommunikationstechnologien haben viele vorübergehend an den Traum von einer besseren Zukunft glauben lassen. Die umfassende Demokratisierung, an der endlich alle direkt Teil haben könnten, schien unmittelbar bevor zu stehen. Daran geknüpfte Hoffnungen hat die politische Realität allerdings bald als Illusion erkennen lassen. Aus der Perspektive Europas haben der Krieg in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien und die zunehmend global agierende Wirtschaft deutlich gemacht, dass der vermeintliche Fortschritt seinen Preis hat. Einen Preis, der nicht von den westlichen Industrienationen bezahlt werden würde.
D/E