Bodies of Work
Die Auseinandersetzung mit Arbeit ist ein zentrales Thema der Künstlerin Katharina Gruzei. In der Serie Bodies of Work befasst sie sich mit Österreichs letzter Donau-Schiffswerft. Dort sind hochtechnologische maschinelle Fertigung und industrielle Handarbeit eng miteinander verzahnt. Mensch und Maschine erweisen sich im industriellen Schaffensprozess als perfekt aufeinander abgestimmt. Gruzei sieht den „Arbeiterkörper“ in diesem Zusammenhang als „Verhandlungsort für die stets aktuellen Diskurse um den Stellenwert und die Veränderung von Arbeit.“
Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren begleitete sie das Linzer Unternehmen mit ihrer Kamera und erarbeitete eine umfassende Serie, deren fotografischer Befund weit über einen dokumentarischen Ansatz hinausreicht. In ihren Bildern verwandelt Gruzei die vorgefundene Arbeitswelt in teils schwerelos wirkende oder an Science-Fiction erinnernde Szenarien und lässt damit die Nähe zur Ästhetik der Raumfahrt durchscheinen. Sie gibt Einblick in den Bau eines großen Fährschiffs und richtet ihre Kamera dabei auch auf Bereiche abseits der Arbeit. Gruzei zeigt wie die betriebliche Infrastruktur von den MitarbeiterInnen benutzt und geprägt wird und greift die lange Betriebsgeschichte des Unternehmens auf, die sich am Betriebsgelände visuell manifestiert. Außerhalb der Betriebszeiten, wenn sich die Dunkelheit über das Firmenareal legt und der Lärm der Maschinen verhallt, zeigen sich die Motive in einem anderen Licht. In Gruzeis Fotoserie erweitern fremdartig wirkende Szenarien den repräsentierten Realitätsausschnitt um neue Zeit- und Raumbezüge. Sprache: Deutsch/Englisch