Corporealities
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Im Katalogbuch CORPOrealities werden die künstlerischen und wissenschaftlichen Ergebnisse einer mehrjährigen Studie zur Körperwahrnehmung in der Medizin präsentiert.
Die Künstlerinnen Barbara Graf und Catherine Rollier haben sich im Rahmen des Projekts als Forscherinnen betätigt. Gemeinsam mit der Ausstellungsmacherin und Wissenschafterin Cathrin Pichler, der Tanzkuratorin Christa Spatt und der Soziologin Christina Lammer haben sie Bilder des menschlichen Körpers hergestellt. C. Spatt befragte junge ChoreografInnen, welche Rolle Einfühlungsvermögen im Tanz spielt. C. Lammer rührte ethnografische Fallstudien in unterschiedlichen Bereichen an der Medizinischen Universität Wien (MUW) durch, interviewte PatientInnen und ihre ÄrztInnen, beobachtete medizinische Vorgänge im Krankenhaus. Daraus resultierende Forschungsmaterialien dienten den Künstlerinnen als Grundlage für die Entwicklung ihrer Arbeiten. Empathie wird als etwas Leibliches begriffen und drückt sich körperlich und durch Bewegungen aus. Drei Themen werden exemplarisch bearbeitet: die Selbst- und Fremdwahrnehmung, bewegte Bilder vom Körperinnern und die chirurgische Wiederherstellung des Leibs und seiner Integrität. Konventionelle Formen der Erkenntnisproduktion werden künstlerisch aufgebrochen. Spürbare und leibliche Wissensmodelle werden hergestellt. C. Lammer nimmt aktiv am Klinikleben teil und beobachtet das Geschehen mit Hilfe von Fotografie, Video und Tonaufnahmen. Das Sensorische spielt eine wesentliche Rolle bei ihrem ethnografischen Zugang. Menschliche Konturen und Artefakte des Inneren werden deutlich und aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Ein performativer Forschungsansatz entwickelt sich, der im Buch vorgestellt wird.