Bildliche Repräsentationen ferner Lebenswelten sind für die darstellenden Künste von jeher ein ebenso bekanntes wie beliebtes Thema, hinterlassen jedoch aus heutiger Sicht nicht selten einen bitteren Beigeschmack.

So war/ist die Darstellung des „Anderen“ oder des „Fernen“ häufig durch die Wiedergabe des Pittoresken, Exotischen oder des Idylls geprägt, was bekanntlich wenig mit der tatsächlichen Sachlage und mehr mit den Projektionen westlicher Kulturen und Machtstrukturen zu tun hat. Diese Parameter für Fotografien im interkulturellen Kontext sind für die Bilder von Vera Brandner insofern von besonderem Interesse, als ihr fotografisches Konzept als reflexive Auseinandersetzung und visuelle Antworten auf eben diese Parameter gesehen werden müssen. (Walter Moser)