Das Ende des 20. Jahrhunderts
Kurz vor seinem Tod schuf Beuys seine Skulptur „Das Ende des 20. Jahrhunderts“ - vier Jahre vor dem Fall der Mauer. Die Zukunft fesselt Künstler wie kaum ein anderes Phänomen: das Planen und Hoffen, das Wünschen und Fürchten, das Fragen, was aus uns wird und wie. Besonders in Zeiten der Krise blüht das subjektive Spekulieren auf eine bessere, schlechtere oder auch ewig gleichbleibende Welt auf.
Dieses existenzielle Interesse, das alle Enttäuschungen und Verirrungen des 20. Jahrhunderts überdauert, ja sich einverleibt hat, bildet den Ausgangspunkt für die neue Sonderausstellung der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, die den Blochschen Horizont des „Noch-Nicht“ in den Blick nimmt. In zehn Kapiteln werden Werke aus der Sammlung Marx und jüngere Positionen gezeigt, die die Formulierung von Beuys' titelgebender Skulptur „Das Ende des 20. Jahrhunderts“ assoziativ aufgreifen, erweitern und auch in Frage stellen. Dem Katalog liegt das Prinzip der Collage zu Grunde, das das Berliner Grafikdesignbüro cyan gemeinsam mit den Herausgebern für die abgebildeten Kunstwerke und ausgewählten Texte entwickelt hat. Verschiedene Textsorten – von Philosophie bis Lyrik, die das 20. Jahrhundert als Denkraum spiegeln –, treten in Dialog mit den Bildern. Die Ausstellung ist vom 13. September bis 31. März 2014 im Hamburger Bahnhof zu sehen.
Sprache: Deutsch