Die ästhetische Gnosis der Moderne
availability unknown, if interested please write an email
Die Beiträge dieses Buches stellen die Frage, ob die Kunst der „klassischen Moderne“ des 20. Jahrhunderts als irrationalistische religiöse Bewegung gegen die Moderne zu verstehen ist oder sogar eine Wiederkehr spätantiker gnostischer Weltverneinung darstellt.
Die Beiträge dieses Buches stellen die Frage, ob die Kunst der „klassischen Moderne“ des 20. Jahrhunderts als irrationalistische religiöse Bewegung gegen die Moderne zu verstehen ist oder sogar eine Wiederkehr spätantiker gnostischer Weltverneinung darstellt. Dass im 20. Jahrhundert Künstler ihre Werke nicht nur in den Dienst religiöser und politischer Heilslehren gestellt haben, sondern sich selbst als Propheten und Heilsbringer verstanden haben, ist bekannt. Mit der Fragestellung, inwieweit die ästhetische Bewegung der Moderne selbst als eine religiöse oder, genauer, als eine gnostisch-häretische Bewegung zu betrachten ist, geht der vorliegende Band über die bekannten Befunde hinaus. Damit verschiebt sich die Diskussion von der historischen Verstricktheit der einzelnen Künstler hin zu einer grundsätzlicheren Ebene, in der epochale Fragen zur Debatte stehen.
Im zweiten Teil des Bandes verbindet sich diese Fragestellung mit neuen Untersuchungen zur Wiener Moderne um 1900. Im Werk und Denken von vier Protagonisten – Klimt, Schiele, Schönberg, Riegl – zeigt sich die religiöse Krise der Zeit und die Tendenz zu gnostischen, esoterischen und rassistischen Ideen.
Mit Beiträgen von Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Bazon Brock, Christian Demandt, Ruth Heidrich-Blaha, Leander Kaiser , Vera Koubowetz, Michael Ley, Franz Smola und Werner Telesko.