Die Bibliothek ungelesener Bücher
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Die Bibliothek ungelesener Bücher wurde im Jahre 1997 im Museumsquartier gegründet, seit 2000 ist sie immer wieder nomadisch.
Der Wiener Künstler Julius Deutschbauer hat hunderte Gespräche geführt. Thema ist das Buch, das derjenige/diejenigen noch nicht gelesen hat. Dabei reicht die Bandbreite von Marcel Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" über Robert Musils "Mann ohne Eigenschaften" bis hin zu Rabelais´ "Gargantua und Pantagruel". Die Bibliothek ungelesener Bücher ist als Annäherung an eine Dokumentation von Wunsch, Lust und Gesamtanspruch zu verstehen. Deutschbauer präsentiert den bildungsbürgerlichen "Kanon" um ihn gleichzeitig ironisch in Frage zu stellen. Dieses von der Bundeskuratorin des österreichischen Kulturministeriums betreute Projekt umfasste zuletzt hunderte von Interviews über das jeweilige "ungelesene" Buch, das dann gekauft und der Bibliothek einverleibt wurde, auch wenn es bereits (mehrfach) vorhanden war. Interessant ist, daß es scheinbar eine handvoll Bücher gibt, die man "immer schon mal" lesen wollte, deren Lektüre man sich aber noch aufspart. Über diese Bücher und die Gründe für das "ungelesen" spricht Julius Deutschbauer unter zuhilfenahme eines - der eigenen Lektüre entnommenen - standardisierten Fragenkatalogs. Dieser Dialog aus Standardfragen (z.B. nach dem Wetter, dem Warum und Wieso) und individuellen Antworten garantiert eine unterhaltsame Lektüre.