Die Künstlerin Sandra Kosel bereist Istanbul und veröffentlicht in diesem Band ihre Eindrücke durch Fotografien.

Bei meinem ersten Aufenthalt in Istanbul stand das
Erkunden und Aufnehmen der Stadt im Vordergrund,
eher temporär die Tatsache, dass Istanbul
in diesem Jahr Kulturhauptstadt war. Der Eindruck
der sich sehr schnell ergab war, dass diese
Stadt (noch stärker als manche andere Stadt) ein
Schmelztiegel an Polaritäten ist. Dieses Zusammentreffen
von „scheinbaren“ Gegensätzlichkeiten,
wollte ich auch in visueller Form ausdrücken.
Bei dieser ersten Begegnung mit der Stadt lernte
ich auch den Initiator des „JangleJam-Festivals“
kennen. Auf dessen Einladung folgend, ich zum
zweiten Mal Istanbul besuchte und auch die begonnene
Arbeit fortzusetzte. Das Festival brachte
Künstler und Künstlerinnen aus verschiedenen
Ländern, sowie der Türkei zusammen und stellte
somit die Plattform für einen Austausch an Ideen,
Kenntnissen und Lebenswelten dar.
Meine Arbeit ist stets prozessorientiert, d.h. es gibt
einen groben Rahmen, aus dem sich langsam eine
Form bildet. Der Spaziergang schafft die Gelegenheit
Eindrücke/Momentaufnahmen zu sammeln.
Durch die fortwährende Bewegung, erzeugt er
auch Distanz – die es einerseits ermöglicht, einen
neuen Blickwinkel einzunehmen und andererseits
ein „Vorbeiziehen“ der Umgebung mit sich bringt.
Fragen wie: Was bedeutet Kultur in der Stadt?
Was kann ich aus dieser Distanz wahrnehmen? Und
inwiefern existieren vermeintliche Unterschiede? –
drängen sich auf!
Diese Fragen bilden die Basis für den daraus
entstandenen Katalog. Da der Spaziergang und
die damit verbundene Erkundung des urbanen
Raumes, einen wesentlichen Bestandteil der Arbeit
darstellt, wird der Katalog im Rahmen eines
Rundganges in Wien präsentiert.