Full Grown Man
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Van Riessens Wechselspiel mit Identität und animistischer Umkehrung der Verhältnisse von „beseelt“ und „unbelebt“ erinnert an die comic- bis pierrothaften Maskierungen aus der Welt des Pop
Van Riessens Wechselspiel mit Identität und animistischer Umkehrung der Verhältnisse von „beseelt“ und „unbelebt“ erinnert an die comic- bis pierrothaften Maskierungen aus der Welt des Pop: von David Bowie, Kiss, Visage, Fad Gadget, Gary Numan und Marilyn Manson bis jüngst hin zu Mirvais, der sich im Video zu Naive Song rückwärts gefilmt darstellt und dadurch die Umstände verdreht: eine geschminkte Maske abtragend, so daß es aussieht, als würde er sich mit nur leichten Tupfbewegungen eine Maskierung auftragen können.
Es ist nicht der Verdacht des Maschinellen, Androiden, Automatischen oder gar Virtuellen, der aus den Puppen van Riessens spricht. Es ist eher die Ahnung des Magischen, die man von Voodoo-Puppen her kennt – eine Stilisierung ins Künstlich-Befangene, die beide von J.G.Frazer beschriebenen Magieformen meint: die des imitativen Prinzips, wonach Gleiches Gleiches bewirkt, semiotisch gesprochen Signifikant und Signifikat also zusammenfallen, und die des übertragenden Prinzips, nach dem Dinge, die einmal miteinander in Berührung waren, dauerhaft aufeinander einwirken werden. Die Fassade, die van Riessen dem Betrachter dabei gespielt zuwendet, ist das „standardisierte Ausdrucksrepertoire“ (E. Goffman) des Narziß, der so von sich selbst berührt ist, daß er verletzt und indolent zugleich wird.