Giulio Paolini
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Durch eine Auswahl signifikanter Arbeiten des vor allem als Arte- Povera-Künstler bekannten Giulio Paolini wird versucht, die Kernzonen einer in 35-jähriger Arbeit entwickelten multimedialen und mehrdimensionalen Ästhetik aufzuzeigen und damit ein differenziertes und präziseres Bild des Künstlers jenseits der kunsthistorischen Klammer zu entwerfen.
Paolini fordert seit 1960 den Ausstieg aus dem Bild, das heißt ein Werk, das über die Probleme von Form und Gestalt hinausgeht, um das komplexe Feld von Bild, Blick, Beobachter, Raum zu thematisieren. Die Erfahrung des Sehens von Kunst selbst wird zur Kunst gemacht; als »Ausstellungskünstler« (O. Bätschmann) wird Paolini zu jenem neuen Künstlertypus, der die Ausstellungsmechanismen selbst zum Thema einer Ausstellung macht. Der Künstler wird zum Betrachter, der dem Betrachter seine Empfindungen als Betrachter vermittelt. Diese Decodierungen der ästhetischen Akte gehören bis heute zum zentralen Korpus der europäischen Konzeptkunst.
Zum Künstler:
Giulio Paolini *1940 in Genua. Bis 1960 Ausbildung als Bühnenbildner, danach Malerei und Collagen, 1970 Beginn fotografischer Arbeit. 1967 Teilnahme an der ersten Ausstellung der »Arte Povera« in Genua. Autor philosophischer und kritischer Essays. Lebt in Turin.