Hermann Nitsch. Vorbilder, Zeitgenossen, Lehre.

Katalog anlässlich der Ausstellung im Künstlerhaus Wien, 26. Juni bis 23. August 2009

Hermann Nitsch ist eine der prominentesten Persönlichkeiten des Wiener Aktionismus. Mit dem Orgien-Mysterien-Theater ließ er traditionelle artistische Ausdrucksformen zurück und schuf eine völlig neue Form der performativen Kunst. Immer wieder gelang es ihm so, gesellschaftliche Konventionen aufzubrechen, Tabus zu berühren und Österreich zu polarisieren. Anlässlich seines 70. Geburtstags versucht das Künstlerhaus in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler selbst, einen umfassenden Einblick in sein Gesamtkunstwerk zu geben: „mein werk soll in dieser ausstellung nicht als mittelpunkt eines kreises verstanden werden, sondern als schnittpunkt.“ Um diesem universalistischen Anspruch zu genügen, wird Nitschs Schaffen sowohl mit seinen Vorbildern und Einflüssen als auch mit den Werken seiner Zeitgenossen kontextualisiert. Dabei spannt sich der Bogen von der apokalyptischen Fin-de-Siècle-Mentalität Klimts oder Kokoschkas bis hin zur Wechselwirkung mit zeitgenössischen Wegbegleitern wie Otto Muehl oder Günter Brus. Ein großes Kapitel widmet sich der Lehrtätigkeit Nitschs, die bis jetzt eher unbeachtet blieb, seinem Fortwirken sowie dem Schaffen seiner Schüler. Begleitet sind die einzelnen Abschnitte von umfangreichem Bildmaterial und persönlichen Stellungnahmen. Teil dieses Ein- und Ausblicks sind unter anderem: Richard Gerstl, Friedensreich Hundertwasser, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Markus Prachensky, Arnulf Rainer, Egon Schiele, Hans Staudacher – Christian Ludwig Attersee, Günter Brus, Heinz Cibulka, Magdalena Frey, Adolf Frohner, Gerhard Jaschke, Peter Kasperak, Cornelius Kolig, Rudolf Leitner-Gründberg, Otto Muehl, Christoph Schlingensief, Rudolf Schwarzkogler – Margret Dieberger/Wenzel-Jelinek, dieholasek, Caren Dinges, Thomas Draschan, Jenny Feldmann, Ludwig Gerstacker, Hanna Hollmann, Herbert Hollmann, Hanno Milesi, Michael Riedel, Ralf Schmitt, Leopold Schuster, Andreas Stasta und Katrin Sturm. Sprache: Deutsch