Hyperkulturalität
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Sollte man dem Verlust der Aura, des Ortes, des Ursprungs, des auratisierenden "Hier und Jetzt" nachtrauern? Oder kündigte sich durch den vielfachen Verlust hindurch ein neues, auraloses Hier und Jetzt an, das doch einen eigenen Glanz hätte, ein hyperkulturelles Hiersein, das mit dem Überallsein zusammenfällt?
Die Veränderungen, die der kulturelle Globalisierungsprozess bewirkt, erfordern einen neuen Kulturbegriff. Zunehmend lösen sich die kulturellen Ausdrucksformen von ihrem ursprünglichen Ort und zirkulieren in einem globalen Hyperraum der Kultur. Die Kultur wird zu einer Hyperkultur ent-ortet und entgrenzt.
Hyperkulturalität reflektiert die Verfassung des heutigen In-der-Weltseins.
Anhand einer Analyse von Phänomenen wie Ort, Weg, Schwelle, Fremdheit, Vernetzung, Aneignung und Identität wird gezeigt, inwiefern ein ganz anderes Sich-Orientieren in der Welt notwendig und möglich ist.
Byung-Chul Han wurde in Seoul geboren und ist Privatdozent am Philosophischen Seminar der Universität Basel. Veröffentlichungen u. a.: Heideggers Herz (München 1996), Todesarten (München 1998), Philosophie des Zen- Buddhismus (Stuttgart 2002), Tod und Alterität (München 2002).