Soft Cover, German / English / French, Glue Binding, 140 Pages, 2014, Revolver Publishing by VVV
Ich habe mir das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt*
Die Anthologie stellt eine Sammlung von kurzen Texten, Konzepten Zeichnungen, Collagen und Fotografien von bildenden Künstlern_innen vor.
Ausgangspunkt ist die Frage nach imaginären künstlerischen Eingriffen in einen ganz spezifischen Bibliotheksraum, den der Amerika Gedenkbibliothek. Im Was-Wäre-Wenn-Modus, der am Ursprung jeder Fiktionalität steht, lassen wir die Bibliothek um uns herum treiben und treiben in ihr.
Zur freien Entfaltung dieser Fiktion haben die Herausgeberinnen 22 Künstler_innen bzw. Künstlerduos, eingeladen, die in ihrer künstlerischen Praxis an Bezügen zu Buch, Lesen und Bibliothek arbeiten. Zusammen gekommen sind rein utopische Herangehensweisen, welche der Amerika Gedenkbibliothek offene Fragen in Form von – zunächst – nicht auf Realisierbarkeit hin gedachten Projekten stellen. Ziel dieses Buches ist die Entfaltung eines vielfältigen Dialogs zwischen den Künstler_innen und dem öffentlichen Raum ‚Public Library‘. Offene Reflexionen zu den Themen Lesen, Bildung, Wissen und Selbstbestimmtheit in einer Phase des digitalen Umbruchs fließen mit ein. Die Relevanz und Poesie dieser Sammlung: „Ich habe mir das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt“ liegt auch in der Aktualität der Debatte um öffentliche Bibliotheken und ihre Stellung in der Volksbildungslandschaft. An Bibliothekskonzepten kann die Position, die Rolle abgelesen werden, welche eine Stadt bzw. ein Land der (freiwilligen) Allgemeinbildung zuerkennt. Bibliotheken, ihre Bestände und Konzepte, sind eine Art Seismograph der Kultur, für die sie stehen. Dass es uns nun darum geht, mit bildender Kunst an einem öffentlichen Ort dezidierte Fragen an eine Bibliothek, ganz speziell an die AGB, zu stellen und nicht die Faktizität politischer Diskurse abzuwarten, bedeutet, sich auf subtile und vielfältige Weise einzumischen und Gedanken und Formen unterschiedlichen Charakters zu entwickeln.
Die für dieses Buchprojekt eingeladenen Künstler_innen aus Genf, Berlin, New York, Brüssel und Stuttgart sind in je eigenen künstlerischen Feldern unterwegs und haben darum einen jeweils anderen Blick auf diesen Ort. Nicht zuletzt geht es aber beim Blick auf die utopische Dimension um das ganz Konkrete, das Großartigste, was wir in der Bibliothek gemeinsam besitzen: die Bücher und ihre Einzigartigkeit in der Vielheit. Die Überraschungen im Umgang mit der AGB sind vielfältig und erwecken den Ort – imaginär – ganz neu zum Leben. Sprache: Deutsch/Französisch/Englisch mit Übersetzungen ins Deutsche