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Asoziale Skulptur oder wie lässt sich eine Kulturhauptstadt verkochen?
Außer einem Café in der Mall gibt es in dem kleinen Vorort La Cayolle in der französischen Hafenstadt Marseille keine frequentierten öffentlichen Orte des Austausches. Noch nicht. Demnächst bekommt der Nationalpark „Calanques“ ein Eingangs- und Informationsgebäude. Während dort heute noch die Roma campieren, stehen die Investoren schon vor der Tür.
Inmitten der 50er und 60er Jahre- Sozialbauten setzte Erik Göngrich in Kooperation mit Boris Sieverts, Benjamin Förster-Baldenius und Stefan Shankland im Juni 2013 eine Holzveranda mit Tischen, Bänken und Herd: die „Bar du Rond-Point“. Über vier Wochen schaffte der Bildhauer mit dieser „asozialen Skulptur“ einen Ort der Kommunikation. Viele der vor allem muslimischen Frauen und Kinder kamen, quatschten und blieben. Es wurde eingekauft, gemeinsam gekocht. Rezepte wurden präsentiert und ihre Geschichten, und die des Ortes, thematisiert. Letztlich wurden auch die Männer neugierig auf dieses „Wohnzimmer“, mit dem sich Göngrich peu à peu in das Herz von La Cayolle geschlichen hat.
Sprache: Deutsch, Englisch