Soft Cover, German, Glue Binding, 184 Pages, 2010
Krachkultur
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In ihrer dreizehnten Ausgabe präsentiert die Literaturzeitschrift Krachkultur Figuren der russischen Literatur und Oppositionsbewegung wie Edward Limonow. Außerdem Beiträge von Denton Welch, Ersi Sotiropoulos, Jon Michelet etc.
Warum eigentlich »KRACHKULTUR«? Das alliterierende Paradoxon, das der Zeitschrift seinen lautsprecherischen Titel verleiht, gab in der Vergangenheit gleichermaßen für Zustimmung und Ablehnung Anlass.
Gehen wir zurück zu den Ursprüngen der »KRACHKULTUR«: Dort, im Jahr 1993, erblicken wir zwei general-oppositionell gesinnte Schüler namens Brinkmann und Reimann, die, als gäbe es nichts anderes zu tun, eine literarische Zeitschrift gründen. Welche inhaltliche Zielrichtung sie zu Beginn verfolgten, weiß heute keiner mehr. Grundsätzlich waren sie wohl gegen den Mainstream eingestellt, gegen das Arrivierte, gegen den typischen langweiligen deutschen Literaturbetrieb, den sie allerdings noch gar nicht kannten.
Eine genauere Bestimmung dessen, was literarische »KRACHKULTUR« ist, wofür sie steht und was sie leistet, will auch vom heutigen Standpunkt aus am ehesten ex negativo gelingen: »KRACHKULTUR« ist kein bloßes Lärmschlagen, keine Avantgarde um jeden Preis, keine Verpflichtung zu pubertärem Inhalt, kein Bekenntnis zu Rabaukentum und was man sonst noch vermuten könnte. Keinesfalls.
Was vom Künstler, also auch von demjenigen, der unter dem Label »KRACHKULTUR« erscheint – sei er Vertreter der so genannten Pop-Literatur oder Angehörige des Fräuleinwunders, verfasse er hermetische Lyrik oder gebe er sich der Neuen Lust am Erzählen hin –, was also von diesem zu erwarten ist, hat Heimito von Doderer einmal wie folgt formuliert: »Eine gewisse Krudität des Griffes in’s innerste Geweid ist sein durch nichts noch gerechtfertigtes Wagstück.«
Ein roher, direkter und unvoreingenommener, ein eigenständiger, unkonventioneller, ein noch nicht etablierter oder schon wieder nicht mehr etablierter Zugriff auf die wesentlichen Themen also – welche auch immer das gerade sind – ist den Herausgebern der »KRACHKULTUR« lieb und lesbar.
(aus dem Vorwort der Herausgeber zur Jubiläumsausgabe Nr. 10/2004)
Sprache: Deutsch