Lost Library
availability unknown, if interested please write an email
In diesem Projekt setzt Edgar Arceneaux (Jg. 1972) die Idee der Bibliothek im Sinne von J.L. Borges' Bibliothek von Babel (Universum und unendliche Ordnung) und U. Ecos »Der Name der Rose« (Labyrinth und Kartografie) in Bezug zur Geschichte der Wissenskultur und zu seiner Kindheitssehnsucht nach einem alles umfassenden Buch und projiziert diese drei Ebenen, die philosophisch-literarische, die historische und die persönliche, auf das amorphe urbane Chaos seines Geburts- und Wohnortes Los Angeles mit seinen zahlreichen Ethnien, Sprachen, Rassen- und Klassenkonflikten. Im ›System‹ Bibliothek spricht sich der Wunsch der Menschheit nach Wahrheit, Übersicht und Selbstvergewisserung aus, L.A. dagegen gilt als postmoderne Stadt par excellence und repräsentiert damit auch das viel zitierte Ende der ›großen Erzählungen‹. Unterschiedliche Weltentwürfe und Modelle der Wirklichkeit, unterschiedliche Zeiten und Kulturen verweben sich in einem facettenreichen Netz von Referenzen.
Kunstverein Ulm (1. Juni – 15. Juli 2003); hrsg. v. Brigitte Hausmann & Edgar Arceneaux; mit Textbeiträgen von Aimee Chang und Eungie Joo (englisch)