Manifest der Dritten Landschaft
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Die These, was seinen Naturplatz einmal verloren habe, kann nicht mehr dahin zurückkehren, verschwindet in der Plötzlichkeit des ökonomisierten Lebens genauso wie Ideen, die gestern noch von ewiger Gültigkeit schienen.
"Was geschieht, wenn Zweckprogramme, an deren überzeitlicher Geltung noch gestern kein Zweifel bestehen konnte, heute mit der großen, für ökonomische Entscheidungen typischen Plötzlichkeit wieder verschwinden? Der Übergang zu Fragen dieser Ordnung lässt eine ganze Reihe noch immer allseitig geehrter Konzeptionen im anachronistischen Licht einer Metaphysik der Jungfräulichkeit erscheinen. Der Begriff der Natur als geschichtsresistenter Antithese – was seinen Naturplatz einmal verloren hat, kann nicht mehr dahin zurückkehren – wird unanwendbar. Was die Philosophie unter dem Begriff der Technik gefasst hat, kommt in der Verfolgung seines Siegeszugs mit den Folgen der eigenen Genesis in ständige Berührung. Die Handlungs- und Widmungsprogramme der Politik und Ökonomie wechseln und oszillieren – im selben Maß gewinnt die Figur des Rests, des aufgegebenen oder preisgegebenen Materials oder Geländes die Macht des Alltäglichen. Dieser Rest übernimmt damit eine Position der zur Regel gewordenen Ausnahme, die nicht mehr im strengen Sinn residual genannt werden kann. Eine nuova vita erscheint. Deren Kategorien will Gilles Clément entwerfen. Gilles Clément, Ingenieur der Landschaftsgärtnerei, Botaniker, Entomologe, Schriftsteller und Lehrer an der École nationale du paysage de Versailles.