Hard Cover, German, Staple Binding, 64 Pages, 2013, Lena Grass
Nachtigall
Was bleibt wenn der Tag verstummt und die Welt nachts ihren Atem anhält? Wenn Licht und Laute verschlungen und wir von Dunkelheit umarmt werden? Die Gesetze des Tages außer Kraft gesetzt und unsere Sinne geschwächt und zugleich geschärft sind?
Die Nacht wirft elementare Fragen in us auf. Eine Sehnsucht, die tief in uns wohnt und uns schlaflos lässt, angetrieben von den Rätseln dieses raum- und zeitlosen Reiches.
Am Tag sind wie viele, in der Nacht aber allein - auf uns zurück geworfen. Die Nacht, das Gegenstück des Tages, ist die verborgene, oft dunkle Seite unserer Seele und zugleich ein Trost spendender Zufluchtsort.
Entsprechend geht es in "Nachtigall" um das Suchen, das Verloren-Sein. Aber auch um das Finden und das unmittelbare Bei-Sich-Sein.
Der Gesang des Vogels ist Sinnbild für die Stimmung des gesamten Buches. Unerwartet, manchmal befremdlich und verstörend schön, wie die Nacht selbst.
Fetzen und Fragemente, Schemen und Schatten tauchen aus dem Halbdunkel vor unseren Augen auf. Blinzelnd versuchen wir im Taumel Halt zu finden, uns zu orientieren, zu fokussieren. Zu spät, der Moment fließt dahin, das Bild ertrinkt im Traum.
Sprache: Deutsch