Article Number: 4797
Hard Cover, German, Thread Stitching, 62 Pages, 2008, Bawag Foundation
Susan Hiller

Outlaw Cowgirl and Other Works

availability unknown, if interested please write an email

Katalog zur Ausstellung Outlaw Cowgirl and Other Works von Saun Hiller von 9. Mai - 17. August 2008 in der Bawag Foundation
(deutsch/englisch)

Outlaw Cowgirl and other works zeigt eine repräsentative Auswahl von Susan Hillers Arbeiten der letzten zehn Jahre, darunter From the Freud Museum (1991–96). Das Werk, ein scharfsinniger und belesener Kommentar zu Freuds erstaunlicher Sammlung von Kunst und Antiken, seiner Bibliothek und seinem Haus in London umfasst eine Serie von archäologischen Sammlungsschachteln in einer Vitrine. Diese abschreitend begibt sich der Betrachter auf eine persönliche Reise, auf der sich ihm die Geheimnisse jeder Schachtel enthüllen. Präsentiert wird auch die Audioinstallation Witness (2000), eine vielsprachige Sammlung von Berichten über Begegnungen von Menschen mit UFOs. Im J. Street Project (2002–2005) sehen wir deutsche Straßen und Plätze, deren Schilder von einer früheren jüdischen Präsenz zeugen. Mit 303 Fotografien und einem Film erzeugt Hiller eine eindringliche Meditation über ein Wort und einen bitteren Abschnitt der deutschen Geschichte.

Susan Hiller zählt zu den faszinierendsten und einflussreichsten Künstlerinnen der Gegenwart. Besonders bei der jüngeren britischen Künstlergeneration hat ihre Arbeit eine tiefgreifende Wirkung hinterlassen. Aber auch international ist Susan Hillers Einfluss kein geringer. So hatte sie in den letzten Jahren Ausstellungen im Moderna Museet, Stockholm (2007), im Castello di Rivoli, Turin (2006), in der Kunsthalle Basel (2005), im Baltic Centre in Gateshead (2004) und im Museo Serralves, Porto (2004).

Sprache, Geschlecht, Begehren und Tod sind der anspruchsvolle Gehalt ihrer Kunst, für die sie unterschiedliche Quellen wie Träume (Dream Mapping, 1974), Punch-and-Judy-Shows (An Entertainment, 1990), historisches Material (From the Freud Museum, 1991–96), Horrorfilme (Wild Talents, 1997), UFO-Erlebnisse (Witness, 2000) und Erzählungen von Nah-Toderfahrungen (Clinic, 2004) verarbeitet.

Geboren 1940 in Florida, studierte sie Kunst und Anthropologie in den Vereinigten Staaten. 1969 übersiedelte sie nach England, wo sie heute noch lebt und arbeitet. Als Antithese zur Konzeptkunst und Minimal Art, aber im Einklang mit feministischen Ideen jener Zeit entwickelte in den frühen 70er-Jahren ihre Arbeit und wurde mit innovativen künstlerischen Praktiken bekannt. Sie schuf kollektive Arbeiten, an denen Gruppen von Menschen teilnahmen, und Arbeiten, die auf Methoden basierten, die vorher der Anthropologie vorbehalten waren. Susan Hiller verwendet dazu verschiedene Medien – von Performance über Installation und Skulptur bis zu Video und Ton.

Ihre Projekte wurden als „Untersuchungen des kulturellen Unbewussten“ beschrieben. Hiller hinterfragt darin herrschende Kategorien und Gegensätze unserer Kultur zwischen Rationalem und Irrationalem, zwischen Empirismus und intuitiveren Wahrnehmungsformen, zwischen Traumleben und alltäglichem Leben.

Quelle: Bawag Foundation