Person und menschliches Leben
availability unknown, if interested please write an email
»Es scheint, als würde ein Übermaß an Personalisierung unweigerlich ins Gegenteil umschlagen: das Subjekt wird Teil einer Maschine, die seinen Platz einnimmt und es in die gesichtslose Dimension eines Objekts verdrängt.«
Zwar mögen die überlieferten Begriffe des Politischen ausgelaugt sein – doch sollte man sie nicht summarisch verwerfen, sondern versuchen, sie neu und anders zu formulieren und damit ihre bislang ungedachten Aspekte herauszuarbeiten. Diese Vorgehensweise verfolgt seit Jahren, ebenso gründlich wie überzeugend, der italienische Philosoph Roberto Esposito, der auch in Deutschland immer breiter rezipiert wird. Philosophie, Anthropologie, Theologie, Rechtswissenschaften und Literatur gehen bei ihm eine wegweisende Mischung ein.
Anhand des Konzepts der Person legt Esposito nun einen prägnanten Beitrag zu den Debatten um Biopolitik und Menschenrechte vor. Der Begriff ›Person‹ ist heute so weit in alle Bereiche menschlichen Erlebens vorgedrungen, dass ihm längst Normwert zukommt. So hat die Politik den nicht ausreichend universellen Begriff des Bürgers durch den der Person ersetzt, und für Juristen funktioniert er als der einzige Begriff, der den Menschen