Article Number: 1683
Soft Cover, German, Glue Binding, 63 Pages, 2009, argobooks

Reconstructed ZONE

Aktuelle Kunst zur DDR und danach

availability unknown, if interested please write an email

Im Jahr 2009 sind 20 Jahre seit dem Mauerfall vergangen, das vereinte Deutschland ist jedoch bis heute in vielerlei Hinsicht noch ein geteiltes. Während Westdeutschland im Verhältnis nur beiläufig durch die Wende beeinflusst wurde, geht mit dem langsam voranschreitenden Prozess der Vereinigung das Schwinden der ostdeutschen Identität einher, besonders sichtbar am Verlust etlicher Identität stiftender Bauten.

Nach dem populären Versuch des Entgegenwirkens dieser Entwicklung, der sich in den 90er Jahren in einer Welle der Ostalgie äußerte, finden sich in künstlerischen Arbeiten der letzten Jahre häufig Rekonstruktionen von Orten, Situationen und Ereignissen aus der DDR und der Zeit nach 1989, die ins Gedächtnis zurückrufen, was an Sichtbarkeit verloren hat und eine neue Möglichkeit der Reflektion bieten.
Viele der in der der Ausstellung Reconstructed ZONE versammelten Positionen bewegen sich dabei im privaten Erlebnisbereich und bilden die politischen Verhältnisse nur beiläufig ab. Dieses bewusst gewählte Spektrum soll die polarisierte Darstellung der DDR zwischen brutalem Überwachungssystem und biederem Kuschelstaat erweitern. Mit dem Zusammentreffen von in der DDR sozialisierten Künstlern und solchen aus anderen Ländern, werden subjektive Erfahrungen und Umgangsweisen mit Beobachtungen und Interessen von außen ergänzt und damit der Diskurs auch um die Frage der Aneignung bzw. der Interpretation von Geschichte erweitert.

Künstler/innen:
Lenka Clayton (GB), Nina Fischer / Maroan el Sani (D), Dora García (ES), Sven Johne (D), Sandra Kuhne (D), Andrea Pichl (D), T & T - Tamiko Thiel / Teresa Reuter (USA/D)

Texte/Interview von Anne Kersten, Sven Johne, Christine Heidemann, Jan Scheunemann und Elske Rosenfeld.