Safety curtain
availability unknown, if interested please write an email
Christine udn Irene Hohenbüchlers Großbild vor dem Eisernen Vorhang der Wiener Staatsoper (1999/2000) gibt eine prägnante Chronik der Premierengeschichte des Hauses und öffnet den geschlossenen Raum, der immer der reinen Kunst vorbehalten schien und in den nun die andere Seite der Realität unaufhaltsam hereindrängt.
Text in Deutsch und Englisch.
Wenn die Wiener Staatsoper brennt, dann tut sie das immer nur auf einer Seite. Also entweder im Zuschauerraum, oder eben auf der anderen Seite hinter der Bühne. Damit das so ist, dafür sorgt bereits seit 1913 der „Eiserne Vorhang“.
Die Idee ist, jeweils für die Dauer einer Spielzeit einen Bildentwurf auf einem Trägermaterial vor den bestehenden Eisernen Vorhang zu spannen. Die Auswahl der zeitgenössischen KünstlerInnen erfolgt durch eine internationale Jury, die mit Nancy Spector, Kasper König und Hans-Ulrich Obrist besetzt ist. „Safety Curtain” ist ein Projekt, das weltweit keine Parallele besitzt und auch außerhalb Österreichs als echte Innovation im Opern- und Kunstbereich große Beachtung findet. Als erster Entwurf kam 1998/99 eine scherenschnittartige Arbeit der afroamerikanischen Künstlerin Kara Walker zum Einsatz. Ihr erscheint es unter anderem wichtig, dass „die Betrachter ihre bisweilen bemerkenswert unbeholfenen und vielsagenden Interpretationen dem Bild beisteuern“, womit sie einige vorhersehbare kritische Stellungnahmen des Publikums bereits in ihr Werk einfließen lässt.
Für Christine und Irene Hohenbüchler entschied sich die Jury für die Spielzeit 1999/2000. In ihrer Arbeit visualisieren die Hohenbüchlers die Schichtungen der Zeit und überlassen es dem Publikum, sich in die Chronik zu vertiefen und seine eigenen Konnotationen herzustellen. Die am Computer erzeugte Überlagerung von Farbelementen fügt sich mit der Textgrafik zur Erscheinung eines hauchdünnen Stoffes.
Zu jedem Großbild erscheint eine Publikation, die im Verlag P&S / Johannes Schlebrügge Editor in enger Zusammenarbeit mit den Künstlern entwickelt und gestaltet wird. Die Bücher zeigen, neben einer Werkdokumentation, Kontext und Entwicklungsgeschichte der einzelnen Arbeiten.
Die Zusammenarbeit von museum in progress, BEKO und der TREVISION hat sich über viele Jahre und zahlreiche Projekte erprobt und bewährt. Gerade aber auf dem glatten Parkett der Wiener Staatsoper zählt Erfahrung und Know How mit qualitätsgesicherter Bildproduktion auf brandhemmender Trägerfolie und eine eigens entwickelte, bohrungsfreie Montage der 176m2 großen Bilder mittels Magnetbefestigung.