Soft Cover, German, Thread Stitching, 96 Pages, 2010
Springerin Band XVI Heft 1 / 2010
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Unter dem Titel »Globalism« geht springerin 1/10 den Chancen und Defiziten, den Hoffnungen wie Enttäuschungen einer globalistischen Ausrichtung in unterschiedlichsten kulturellen und geografischen Kunstszenen nach und fragt nach der Gangbarkeit eines »künstlerischen Globalismus«.
Going global. Seit geraumer Zeit ist diese Dimension des Denkens, egal auf welche künstlerischen oder kulturellen Szenarien bezogen, ein fixer Bestandteil des Gegenwartsdiskurses. Dabei bilden Globalität, Globalisierung und Globalismus ein vages Cluster einander überschneidender Ideen, deren tatsächliche Trennschärfe nur selten in den Blick gerät.
Unverzüglich stellt sich, sobald das Wort »global« im Mund geführt wird, eine Reihe von Fragen: Lässt sich in Bezug auf die weltweit vernetzte Kunstszene tatsächlich von so etwas wie einer »globalistischen« Ausrichtung reden? Also nicht bloß von einer der Ausdehnung nach immer mehr Schauplätze erfassenden Kontroll- und Überblicksfunktion, sondern von einer aktiven Förderung, was Austausch, Wechselseitigkeit und Vielfalt betrifft? Oder stellt diese Art der Betrachtung nur eine weitere, vom Westen ausgehende Perspektive dar, der die disparaten lokalen Realitäten nur begrenzt entsprechen? Sind die Import-Export-Szenarien, wie sie in den Kunstszenen unterschiedlicher Kontinente und Regionen vorherrschen, tatsächlich einer ansatzweisen Gleichberechtigung verpflichtet? Oder setzt sich die historisch verankerte Schieflage weiter fort, die selbst bei global ausgerichteten Institutionen wie Biennalen und Kunstgroßausstellungen nur schwer zu überwinden ist? Fragen wie diese sind nicht aus der Welt zu schaffen, indem man das eigene Denken als immer schon »globalistisch« orientiert ausweist.
Sprache: Deutsch