Magazine, German, Thread Stitching, 96 Pages, 2011
Springerin Band XVII Heft 4 / 2011
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Gefallen an etwas finden oder haben verliert mehr und mehr den Charakter subjektiven ästhetischen Geschmacks und wird stattdessen zu einer zentralen Schnittstelle medial vermittelter Gemeinschaftlichkeit.
»Gefällt mir«. Dieses rasant sich verbreitende Etikett ist zum Inbegriff einer neuen Freundschafts- und Freundlichkeitskultur geworden. Gefallen an etwas finden oder haben verliert mehr und mehr den Charakter subjektiven ästhetischen Geschmacks und wird stattdessen zu einer zentralen Schnittstelle medial vermittelter Gemeinschaftlichkeit. »Freundschaft« markiert in diesem Zusammenhang weniger die Verlängerung des individuellen Ichs in den sozialen Raum, als dass sie umgekehrt zu einer Art Relais mutiert, mittels dessen das Kulturelle (und Kulturindustrielle) seine Subjekte miteinander verschaltet. Die Anzahl von mehr als 800 Millionen aktiven BenutzerInnen des Netzwerkdiensts Facebook spricht diesbezüglich eine deutliche Sprache – auch wenn nach wie vor gerätselt wird, welche Art von Freundschaft hier gerade dabei ist, weltweit implementiert zu werden.
Sprache: Deutsch