Soft Cover, German, Thread Stitching, 96 Pages, 2009
Springerin Band XV Heft 2 / 2009
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Die Frühjahrsausgabe widmet sich den vielfältigen Tanz-, Performance-, Diskurs- und Crossoverpraktiken, wie sie sich im und rund um das Tanzquartier Wien seit 2001 entwickelt haben.
Die aktuelle Tanzszene als Labor und Modell spartenübergreifenden Arbeitens? Als Feld, das (selbst-)kritisch über sich und seine Methoden, seine Institutionen und Arbeitsbedingungen sowie seinen Status zwischen anderen Künsten reflektiert? Auf das Tanzquartier Wien (TQW), gegründet im Jahr 2001, trifft diese Qualifikation allemal zu, und die Frühjahrsausgabe widmet sich exemplarisch den vielfältigen Tanz-, Performance-, Diskurs- und Crossoverpraktiken, wie sie sich an dieser bzw. rund um diese Arbeitsstätte entwickelt haben. Ein kleiner Querschnitt durch hier entstandene oder fokusartig zusammengefasste Ansätze soll aufzeigen, auf welche Weise sich dieser Bereich modellhaft für andere Kunstgattungen verstehen lässt.
In den acht Jahren seines bisherigen Bestehens hat das Tanzquartier Wien vieles geleistet: die Befreiung der Tanzperformance aus den Korsetten der Compagnien und des produktorientierten Festivalbetriebes etwa, aber auch die Generierung eines vorbildhaften Effekts, was das institutionelle Profil vergleichbarer Häuser in ganz Europa betrifft. Gemeinsam mit KünstlerInnen und TheoretikerInnen, ProduzentInnen und AusbildnerInnen zeigte es den Weg aus dem klassischen Genrerahmen auf, ja, mehr noch: Es wurde selbst zum zentralen Angelpunkt einer internationalen Bewegung, die den neuen Geografien ebenso wie den sich ändernden künstlerischen Arbeitsformen Rechnung tragen. Neue Formate, vom Labor über Research bis hin zum Training, tragen folgerichtig sein Entwicklungsprädikat. Dabei fanden viele der Ansätze, welche die Bewegungen, die Positionen von KünstlerInnen und BetrachterInnen radikal neu zu formieren anraten, ihre Anregungen in den selbst- und genrekritischen Verfahren der Avantgarden und Neoavantgarden der bildenden Kunst, ließen sich von deren konzeptuellen und postkonzeptuellen Strömungen inspirieren. Grund genug also, diesen Querverbindungen einmal skizzenhaft nachzugehen. Sprache: Deutsch