Article Number: 5343
German, 76 Pages, 2013, arsenal, Institut für Film und Videokunst e.V.
Sergej M. Eisenstein

Streik/Strike: Sergej M. Eisenstein

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STREIK ist Sergej M. Eisensteins erster langer Film. In ihm setzte er sein 1923 veröffentlichtes Konzept der Attraktionsmontage um, in dem er formulierte, dass überkommene Kunstvorstellungen durch aggressive, auf Schockeffekte zielende Sinnesreizungen überwunden werden sollen. STREIK ist gespickt mit kurzen, oft stakkatoartig aufeinanderfolgenden Szenen, und einer „tendenziösen Zusammenstellung von Ereignissen“. (Deutsch/Englisch)

Eines dieser kurzen Ereignisse ist eine knapp vier Sekunden dauernde Szene: ein Streikführer wird verhaftet und ins Präsidium geführt – man zeigt ihm eine erkennungsdienstliche Fotografie – der Film schneidet in die Fotografie um und der Fotografierte beginnt, sich in dieser zu bewegen. Dann öffnet sich der Split in der Mitte des Bildes in eine andere Welt. Der Film zeigt nicht nur den Streik und die Streikenden, sondern auch eine Umwendung und Aneignung des Bildapparats. STREIK repräsentiert nicht Streik. Der Streikende übernimmt die Regie.
STREIK war mit anderen Filmen Eisensteins und dem Film PERFORMANCE von Nicolas Roeg aufgrund seiner großen Besucherzahlen 1970 dafür verantwortlich, dass das Arsenal sein erstes Jahr finanziell überstand. Die heutige 16mm-Kopie des Films im Archiv des Arsenals wurde 1996 von Basis-Film angekauft. Wie so oft bei Kopien sowjetischer Stummfilme wurden auch bei STREIK beim Kopieren und durch das Anlegen einer Tonspur, ein Teil des Bildes beschnitten und so fehlt in der Filmkopie des Arsenal ein nicht geringer Teil des Bildes. Bei youtube und bei der Deutschen Kinemathek lassen sich andere Versionen finden, die auf die urspüngliche Stummfilmfassung verweisen. (Ines Schaber) (Quelle: www.arsenal-berlin.de)