Hard Cover, German, Staple Binding, 208 Pages, 2009
tell no lies claim no easy victories
availability unknown, if interested please write an email
Ein Grund zur Entstehung dieses Buch ist das 30-jährige Jubiläum der Konfrontationen, ein anderer, dass Hans und ich etwa gleichzeitig (im Herbst letzten Jahres) eine ähnliche Idee hatten. Ich glaube, uns schwebte, damals zwar noch unklar, genau dieses Buch vor.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass einfach die Notwendigkeit bestand, etwas zu schaffen, das
man angreifen kann, das leichter wahrzunehmen und zu behalten ist, als die Musik. Don Robinson, der
gerade bei uns (in Wien) wohnt, hat gesagt, that it is very important to write things down ... This place
and the spirit is in the heart of so many musicians, in the hearts of the people who live there. This
shouldn’t be forgotten, so I am very happy that you write it down, that you make this book...
Allerdings ist dieses Buch kein Rückblick auf 30 Jahre Veranstaltung. Wir haben versucht, die
momentane Stimmung einzufangen sowie Haltungen der Involvierten zur Gegenwart und zur
Vergangenheit, nicht nur rein auf die Musik bezogen, sondern auf das ganze Leben. Wir machten
Interviews: per email, per post oder tête à tête. Wir baten verschiedenste Leute um Beiträge, wir
machten eigene Themenvorschläge und wir freuten uns über die Ideen der Schreibenden ... Wir
konnten nicht alle fragen und auch nicht alle, die wir um einen Beitrag baten, konnten oder wollten
dem nachkommen. Ich glaube aber, dass das, was wir hier zusammenstellen konnten, eine gute Möglichkeit bietet, die Musikerin und die Musiker besser kennen zu lernen sowie Einblicke in die Organisation von Festivals zu bekommen und nicht zuletzt soll dieses Buch auch dazu dienen, kleine Reisen in Raum und Zeit
unternehmen zu können, etwa vom New Orleans des frühen 20. Jahrhunderts ins heutige Rumänien,
vom Nickelsdorfer Festival ins Paris der 70er Jahre, von Evan Parkers favourite things zur
Ventilposaune von Clifford Thornton, von Southside Chicago zu Paul Lovens’ Schwestern ...
Diese Reisen bringen nicht nur unterschiedliche musikalische, politische, etc. Zugänge mit sich,
sondern auch verschiedene Sprachen. Auf dies wollten wir, soweit es uns möglich war, Rücksicht
nehmen. Deshalb haben wir auf die Übersetzung der englischen Beiträge verzichtet und auch die zwei
französischen Originale drucken lassen. Dass dies den positiven Effekt hat, auch jenseits der Alpen bzw.
des alten Grenzübergangs rezipiert zu werden, war mehr oder weniger kalkuliert. Zu den Übersetzungen
möchte ich sagen, dass ich mich so nahe wie möglich an die französischen Texte angelehnt habe und
keiner Verlockung zur “Nachdichtung” nachgegeben habe. Der ostösterreichische Einschlag wird aber kaum
zu überlesen sein.