Soft Cover, German, Glue Binding, 175 Pages, 2008
The Casting
availability unknown, if interested please write an email
Wie verwandeln sich Erfahrungen in Erinnerungen und wie entstehen daraus Geschichten? In welcher Form werden Erinnerungen medial vermittelt, wie werden sie gesammelt, selektiert, aufgezeichnet und gesendet? Omer Fasts künstlerische Arbeit befasst sich mit dem Status von Erfahrung und Geschichte in einer durch und durch medialisierten Gesellschaft.
Wie verwandeln sich Erfahrungen in Erinnerungen und wie entstehen daraus Geschichten? In welcher Form werden Erinnerungen medial vermittelt, wie werden sie gesammelt, selektiert, aufgezeichnet und gesendet? Omer Fasts künstlerische Arbeit befasst sich mit dem Status von Erfahrung und Geschichte in einer durch und durch medialisierten Gesellschaft.
In seiner ersten Einzelpräsentation in Wien zeigt er zwei neue Videoinstallationen, The Casting und De Grote Boodschap, die diesen Fragenkomplex in unterschiedlicher Weise erörtern.
Die Grundlage der Mehrfachprojektion The Casting bilden Interviews, die Fast mit einem Sergeant der US Army vor dessen erneuten Einsatz im Irak führte. Zwei Geschichten, die der junge Mann während mehrer Tage erzählte, wurden von Fast zerlegt und ineinander gefaltet, offensichtlich manipuliert, von Schauspielern als Tableaux Vivants inszeniert und zum Gegenstand eines Filmcastings gemacht. Dabei entsteht ein Szenario jenseits gängiger Differenzierungen zwischen CNN und B-Movie, Dokumentation und Fiktion, das die RezpientInnen auf antagonistisches Terrain führt: Omer Fast konfrontiert die AusstellungsbesucherInnen sowohl mit politisch relevanten Informationen und ideologischen Darstellungskonventionen in Film und Fernsehen als auch mit den subjektiven Dimensionen der Wahrnehmung und Vermittlung von Geschichten, d.h. mit Fragen des 'Verdrängens', 'Begehrens' und 'Genießens'.
De Grote Boodschap (Die Große Botschaft) präsentiert einander überlappende und sich gleichzeitig widersprechende Geschichten verschiedener flämischer Paare, die in einer Zeitschleife gefangenen sind. Fragen des 'Verdauens' sowohl im psychologischen als auch im wörtlichen Sinn kommen dabei entscheidende Bedeutung zu.