Three Years Four Phases
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Three years four phases ist die Dokumentation eines strategischen Vorgehens im alltäglichen Umgang mit den Gegebenheiten einer kapitalistischen Gesellschaftsform.
Three years four phases ist die Dokumentation eines strategischen Vorgehens im alltäglichen Umgang mit den Gegebenheiten einer kapitalistischen Gesellschaftsform. Prozessual reflektiert Andreas Sell ökonomisches, auf den Statuserhalt ausgerichtetes Handeln, das von Krisen und den darauf folgenden Restriktionen geprägt ist. Die kritische Hinterfragung dieses Systems zeigt sich bei Sell in dem Versuch des größtmöglichen physischen Stillstandes.
Das nun publizierte Heft ist eine vorläufige Bestandsaufnahme und Teil des künstlerischen Prozesses als Reflexion in Form einer bildlichen Retrospektive. Innerhalb des fortschreitenden Prozesses der letzten Jahre lösten sich die einzelnen Phasen nach Empfinden des Künstlers ab. Bestandteile sind die Gründung und der Betrieb einer Arbeitsvermittlung, ein Aussortieren und Dokumentieren seines Besitzes, dem Leben ohne festen Wohnsitz in Berlin und einem Aufenthalt ohne Aufgabe und Ziel in der Sahara.
In gesellschaftlicher Unbeständigkeit und nicht existenter Geradlinigkeit menschlichen Bewegens, in wechselseitiger Beeinflussung mit dem ständigen ökonomischen Fortschrittsdenken, ist für den Künstler die Frage nach einer möglichen Alternative sozialer und wirtschaftlicher Beziehungen zur gegenwärtigen Realität begründet. Formen künstlerischer Reaktionen auf diese ambivalente Parallelität zwischen Bestreben und Wirklichkeit sind bei Sell das Nachspielen von vorgefundenen Verhältnissen, die Entkontextualisierung von Handlungen oder die Verdrehung von Wahrheiten in Rückbindung zum Alltag. (Text: Sina Deister)