Verena Dengler Fantastischer Sozialismus
Verena Dengler ist eine Meisterin pointierter Anspielungen. Sie fügt Bilder, Skulpturen, Textilien und Fundmaterialien zu einem poetischen Kosmos zusammen:
Historische und politische Details verbinden sich mit Reflexen auf die ökonomischen Bedingungen der künstlerischen Existenz, kunsthistorische Genealogien mit Zitaten der Populärkultur. In ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung reflektierte die in Wien geborene und aufgewachsene Verena Dengler die spezifisch österreichischen, meist sozialdemokratisch geprägten Bedingungen und Fördersysteme bildender Kunst. Verstaubte Slogans und veraltete Produktionsmittel kollidierten dabei mit aktuellen Schlagzeilen, wodurch das, was jeweils als zeitgenössisch gilt, seine Selbstverständlichkeit einbüßte.
Der Ausstellungstitel Fantastischer Sozialismus spielte auf die Phantastischen Realisten an, eine Künstlergruppe, die insbesondere in Österreich große Popularität erlangt hat. Denglers Interesse richtete sich auf die spezifischen Formen, die eigensinnige Provinzialität hervorzurufen vermögen. Insofern hätte der Untertitel der Ausstellung auch Östalgie lauten können: „Ich denke da an Ostalgie, DDR-Kult, nur dass das in Österreich noch viel absurder ist, weil ja auch ein heutiges Wienbild immer konstruiert ist.“