V-Verkrampfung
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Für die Entspannung gibt es ganze CD-Sammlungen, die Reihe »Kuschelrock« kennt jeder, Songs, die zurVerkrampfung aufrufen, sind selten, aber auch die gibt es.
Verkrampfung ist kein Klassenphänomen.Verkrampfung ist eine Gestimmtheit, die mit Körper und Raum zu tun hat und mit Totalität und Normativität. Das Verschwinden des Körpers in der Wissensgesellschaft ist die Grundlage der Verkrampfung.
„Die zeitbasierte Nervosität ist tot – es lebe die raumbasierte Verkrampfung!“ so der Autor. Die verkrampfte Stimmung ist ironiefrei, und die Verkrampfung steigt. Im Sport und beim Sex. Klar, bei fünf Heimniederlagen in Folge. Auch Top-Kreativ-Events, Einwohnermeldeamt, Award-Shows oder in unserem Fall Rechtschreibfehler im virtuellen Raum - alles lebt von der Spannung in den selbstgesteckten Dimensionen. Es gilt sich zu behaupten. Auch wenn dieser Text hier schon ein wenig verkrampft rüber kommt - das Buch ist einen GoSee Tipp wert. Und wenn man unverkrampft an die Sache rangeht, dann muss man auch nicht alles verstehen was Armin sich manchmal ein wenig um die Ecke zusammenreimt.
V wie Verkrampfung - das Büchlein von Armin Chodzinski ist in der Reihe der Stimmungsatlanten erschienen. Armin Chodzinski, 1970 in Hamburg geboren, studierte Freie Kunst an der HBK Braunschweig bei Thomas Huber und Raimund Kummer und promovierte in Anthropogeographie an der Universität Kassel bei Dagmar Reichert und Michael Glasmeier. Er ist Dozent an der Hochschule Luzern Design&Kunst und an der Universität St. Gallen. Chodzinski lebt und arbeitet in Hamburg und Luzern.
Man braucht nur die Überschriften und Titel im Werk von Armin Chodzinski zu lesen und schon befindet man sich inmitten von schwirrenden Gedankenspielen zwischen Kunst und Wirtschaft: „Zentrum für verkrampfte Kunst“, „Mythen, Macht und Kunstvermittlung“ oder „Rebellion inkl. 7% MwSt.“. Die vielschichtigen Gedankenspiele, oder vielleicht besser (Selbst-) Versuchsanordnungen und Rechenexempel, artikulieren sich zum einen in Performance Lectures, zum anderen in Fotografien, Videos, Zeichnungen, Collagen und Objekten. Der Kosmos Chodzinski ist multivalent, ein Art Gesamtkunstwerk, das auch in seine Bestandteile aufgebrochen hervorragend funktioniert. Es beinhaltet stets etwas Geheimnisvolles, das den Betrachter immer wieder anzieht und zur Auseinandersetzung herausfordert. Armin Chodzinski ist ein Künstler zwischen den Disziplinen. Seit vielen Jahren praktiziert er in unterschiedlichen Kontexten das, was man heute gern als Art Driven Research bezeichnet und entwickelt dabei unterschiedliche Formate zur Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Kunst, Ökonomie und Stadt. Seine Zeichnungen, Fotografien, Videos, Objekte und nicht zuletzt seine Performance Lectures sind Analysen einer Praxis deren Kern der Selbstversuch ist.