Vom Bauen
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Ottokar Uhl ist eine der zentralen Gestalten der neueren österreichischen Architekturgeschichte. Sein Versuch, die humanistische und technologisch fortschrittliche Tradition der Moderne weiter zu führen hat einige Bauten und Schriften hervorgebracht, die auch für ein zeitgenössisches Architekturschaffen Anspruch und Anregung darstellen.
Dieses Buch hat es sich zur Aufgabe gemacht, sein Werk möglichst umfassend darzustellen. Neben einer Projekt- und Ideengeschichte und einer Verortung seiner Arbeit in einem architekturtheoretischen Kontext gibt ein Werkverzeichnis Auskunft über Uhls gesamtes architektonisches und theoretisches Schaffen und bezieht auch dessen Lehrtätigkeit an der Universität Karlsruhe mit ein.
Ausgebildet bei Lois Welzenbacher und Konrad Wachsmann, kann Uhl seine Vorstellungen vom Bauen in den ersten Jahren vor allem im Kirchenbau realisieren. Ausgangspunkt seiner Arbeit war die Vorstellung einer Industrialisierung des Bauens; eine Verbesserung der Architektur war für Uhl nicht durch eine Verbesserung des Gebauten, sondern nur durch eine Verbesserung der Vorgänge um das Bauen zu erreichen. Während sich seine Überlegungen zu Beginn in erster Linie auf den bautechnologischen Prozess bezogen, wurden später zunehmend soziale Fragestellungen wichtig. Exemplarisch dafür stehen seine Arbeiten für einen partizipativen Wohnbau.
Wie nur wenige andere Architekten hat Ottokar Uhl versucht, sich selbst, seine Arbeit und die architektonische Leistung anderer verständlich, anschaulich und nachvollziehbar zu machen. Sowohl in seiner Architektur, als auch in seinen theoretischen Arbeiten standen die Umstände, welche zu bestimmten Entscheidungen führten, im Mittelpunkt seines Interesses. Diese sollten verstanden werden, damit Qualität eine breite Basis und erbrachte Leistungen breites Verständnis erreichen können. Wesentlich dabei ist Uhls Konzept einer handlungsorientierten Ästhetik, deren Ziel der Aufbau einer Subjekt-Objekt Beziehung ist. Ein sich daraus ergebendes geändertes Planungsverständnis sieht Partizipation prinzipiell als Grundhaltung menschlichen Lebensvollzugs.