Weisse Nacht
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Die ausstellungsbegleitende Publikation ist ein interdisziplinärer Diskurs zum Jahresthema «Nacht» des Lucerne Festivals 2011. Unabhängig davon schlägt Lichtsteiner unmittelbar begehbare Brücken zwischen seinem malerischen Auffassen von Welt und unserer schwebenden Wahrnehmung in den Zwischenwelten seiner Bilder.
Alois Lichtsteiner, Jahrgang 1950, beschäftigt sich in seiner im ersten Eindruck ungegenständlich wirkenden Malerei mit den Farbräumen im Kontrast zu natürlichen Graubereichen und den Grauzonen unserer Naturwahrnehmung. Seine bildnerischen Reflektionen von Realitäten stellen nicht das Gegenständliche in den Vordergrund, sondern sind Arbeiten über die Malerei und ein abbildendes Aufspüren von Wahrnehmungsphänomenen. Er schreibt: «Der Körper des Bildes ist das Gefäss der Erinnerung und Erfahrung. Die Haut der Malerei umspannt die Oberfläche dieses Körpers.» In den Gemälden und Holzschnitten der «weissen Nacht» lösen sich Übergänge zwischen verschneiter Bergwelt und Himmel auf; die Umgebung verschwindet nahtlos im «Nichts», also in allem. Der Betrachter wird zeit- und orientierungslos dem Ungewissen ausgeliefert, das über der konkret vorhandenen sicheren Wirklichkeit liegt.