Die Publikation „Ich bin > Ich war“ von Adrian Sölch mutet auf den ersten Blick wie ein klassischer Künstlerkatalog an. Ein Einleitungstext über die künstlerische Praxis, Dokumentationsfotos bisheriger Arbeiten, das Künstler-Interview, alle obligatorischen Kriterien scheinen erfüllt.
Die Publikation „Ich bin > Ich war“ von Adrian Sölch mutet auf den ersten Blick wie ein klassischer Künstlerkatalog an. Ein Einleitungstext über die künstlerische Praxis, Dokumentationsfotos bisheriger Arbeiten, das Künstler-Interview, alle obligatorischen Kriterien scheinen erfüllt. Erst bei genauerer Betrachtung wird klar, dass diese Einschätzung nur bedingt zutrifft. Das Interview wird in seinem Verlauf seltsam persönlich, kurz bevor es gänzlich in die Fiktion abdriftet. Poetische Gedichte und vermeintlich sachliche Texte thematisieren private Probleme auf einer fast identischen Ebene und vermeintlich authentische ärztliche Prognosen überlagern sich mit fiktiven Erzahlstrukturen. Eine persönliche Krise scheint sich im Verlauf des Buches immer flächendeckender über die Seiten auszubreiten. Der Versuch einem idealen Männlichkeitsbild zu entsprechen, löst die Grenzen zwischen Privatperson, Künstlerposition und poetischer Fiktion schließlich auf und gipfelt in dem verzweifelten Versuch sich selbst in eine Art Koloss von Rhodos zu verwandeln.
Veranstaltung in deutscher Sprache.
Adrian Sölch ist ein bildender Künstler, der in seinen Performances, Videos und raumgreifenden Installationen aus der Zeit gefallene Männlichkeit-Ideale und romantische Natur-Vorstellungen aufgreift und kritisch hinterfragt. Dabei arbeitet er in seiner künstlerischen Praxis häufig mit seinem eigenen Körper und der Offenlegung seiner eigenen Persönlichkeit. Er räumt dem gesprochenen Wort eine genauso große Rolle ein wie seinen raumgreifenden Installationen mit manchmal tonnenschweren Ton-Objekten und spielt dabei inhaltlich immer wieder mit dem vermeintlich Authentischen, dessen Pathos und seiner Brüchigkeit.
Adrian Sölch lebt derzeit in München und hat dieses Jahr sein Diplom als Meisterschüler bei Alexandra Bircken an der Akademie der Bildenden Künste erhalten. Er wurde u.a. bereits mit dem Debütanten-Preis des Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler München und Oberbayern e.V. ausgezeichnet.
Bernhard Cella is interested in the economic and sculptural framework in which artists’ books – highly informed objects in themselves – can be used as artistic materials. To this end, he conceptualized the ’Salon für Kunstbuch’, a life-size model of a bookshop, in his studio in Vienna. Since 2007, more than 12.000 artists' books have accumulated and entered into unfamiliar vicinities and dialogues. Buying and selling these objects become an integral part of an original artistic practice. www.salon-fuer-kunstbuch.at, www.cella.at.