Christoph Narholz Genossene Bevorzugung bewirkt dasselbe wie erlittene Benachteiligung: Widerstandslust, Solidarität und reflexive Unruhe; die Lust an der Gemeinheit aber verdirbt. Christoph Narholz, Politik des Schönen.
Kann die Vorstellung vom richtigen Leben überhaupt von der des guten, glücklichen Lebens getrennt werden? Warum braucht es Ressentimentkritik und was bedeutet dieser Begriff?
DIE POLITIK DES SCHÖNENChristoph Narholz Gäste im Salon Christoph Narholz und Andreas Leo Findeisen
Mittwoch, 19. Juni 2013, 18.30 Uhr
Genossene Bevorzugung bewirkt dasselbe wie erlittene Benachteiligung: Widerstandslust, Solidarität und reflexive Unruhe; die Lust an der Gemeinheit aber verdirbt. Christoph Narholz, Politik des Schönen
Kann die Vorstellung vom richtigen Leben überhaupt von der des guten, glücklichen Lebens getrennt werden? Warum braucht es Ressentimentkritik und was bedeutet dieser Begriff? Wie lässt sich postheroisch handeln, ohne in Harmlosigkeit abzugleiten? In seiner Politik des Schönen entwirft Christoph Narholz eine philosophische Gegenwartsanalyse in Auseinandersetzung mit dem gewichtigsten Ethikentwurf der Moderne, dem Werk von Immanuel Kant.
Bei der Veranstaltung werden ausgewählte Passagen aus dem Buch Politik des Schönen besprochen, gelesen und diskutiert.
Verlagstext:
Unternommen wird die Lektüre der Moralphilosophie Kants als Theorie des Glücks. Erstes Kernstück ist eine Interpretation des kategorischen Imperativs, die seine psychologische Seite öffnet, Begründungsfragen in einer stabilen Figur von Widersprüchen zusammenzieht und den üblichen Rigorismusverdacht zurückweist. Über die Rekonstruktion der kantischen Anthropologie und ihrer experimentellen “Weltklugheit” (Kant) wird die Transzendentalphilosophie im ganzen neu beleuchtet: als ethische Erkenntnistheorie, die im Vernunftbegriff des Glücks aus der Postulatenlehre auf eine empirische Theologie zielt. Entdeckt werden die kantischen moralischen Gefühle: Großmut, Verachtung, Dankbarkeit und Haß. Die konstruktivistisch modernisierte Transzendentalphilosophie erlaubt eine Ethik, die von Kant den Universalismus, aus der Linken die Empörungsbereitschaft, von Sloterdijk und Nietzsche die Feier der Gabe übernommen hat. Aber warum: Politik? Und weshalb: schön? Den Abschluß bilden Überlegungen zu einer liberalen Heftigkeit und den ästhetischen Erweiterungen der Moral.
Christoph Narholz, geboren 1968, ist Philosoph und Schriftsteller. Er unterrichtet als Lehrbeauftragter an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.
Andreas Leo Findeisen, geboren 1967, ist Medienphilosoph, Autor und Musiker. Er hat an der
Akademie der bildende Künste Wien gelehrt und arbeitet derzeit an Projekten künstlerischer Forschung.
Das Buch im Suhrkamp Verlag:
http://www.suhrkamp.de/buecher/die_politik_des_schoenen-christoph_narholz_12626.html
Leseprobe (download)
http://www.suhrkamp.de/download/Blickinsbuch/9783518126264.pdf