Der Künstler Fabian Reimann stellt in der Publikation The Surveyor Zusammenhänge zwischen Spionage, Kunst und Mehrfachidentitäten her. Dabei geht Reimann von dem englischen Kunsthistoriker Anthony Frederick Blunt aus, der 1979 in einer Unterhaus-Rede von Margaret Thatcher öffentlich als sowjetischer Spion enttarnt wurde. Die Enttarnung Blunts als Vertreter des Establishments war für die britische Oberschicht ein gravierender Schock, bestätigte sie doch jede Paranoia in der Epoche des Kalten Krieges.
Salon für Kunstbuch 21er HausMittwoch 21. Dezember 2011, 19h
Buchpräsentation und Lesung
Der Künstler Fabian Reimann stellt in der Publikation The Surveyor Zusammenhänge zwischen Spionage, Kunst und Mehrfachidentitäten her. Dabei geht Reimann von dem englischen Kunsthistoriker Anthony Frederick Blunt aus, der 1979 in einer Unterhaus-Rede von Margaret Thatcher öffentlich als sowjetischer Spion enttarnt wurde. Die Enttarnung Blunts als Vertreter des Establishments war für die britische Oberschicht ein gravierender Schock, bestätigte sie doch jede Paranoia in der Epoche des Kalten Krieges.
Das Buch The Surveyor knüpft an eine gleichnamige Installation von Fabian Reimann an. In der Publikation berichtet der Künstler von den Wechselbeziehungen der Medien in den Rechercheprozessen seiner Arbeit.
Mit Texten von Stephanie Tasche, Denise van de Beek und Jan Wendel. Besonders hervorzuheben ist das erstmals veröffentlichte Bekennerschreiben Blunts, das im Juli 2009 von der British Library der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Gestaltung: Joachim Bartsch und Weltprovinz
By the end of 1979, Sir Anthony Frederick Blunt was no longer Sir. The reason can be traced back to Cambridge where he was a student – and a member of a secret circle of men who were young and ardent advocates of Communism. Later they became known as the Cambridge Five. The first of them was exposed in 1951, the second one a year later. By this time, Blunt was professor of Art History and Adviser for the Queen’s Pictures and Drawings. He was in charge of managing the Royal Family's collection of paintings. His focus was on French and Italian art, especially Poussin. In 1963, the third member of the Cambridge Five was uncovered. Like the others, he had sought refuge in Moscow. Blunt’s secret identity became known the year after, but it was not publicly revealed to avoid damage to the Queen. It took another 15 years for Margaret Thatcher to publicise it.
The Surveyor, 145 Seiten, Leipzig 2011, Spector Books, € 32.90.-